Erfolgsgeschichte Georgien / Mit kleinen Änderungen eine grosse Wirkung erzielen

Das Catering-Unternehmen Delicato in Tiflis, Georgien, ist seit seiner Gründung 2005 kontinuierlich gewachsen. Mittlerweile gehen 20-30 pro Tag ein, von Lunchpaketen und Essenslieferungen an Unternehmen bis zu Kaffee-Pausen-Sets für Meetings. Damit Davit Zaqaraia, Geschäftsführer von Delicato, sein Ziel, 100-150 Bestellungen pro Tag, erreichen kann, müssen die internen Prozesse angepasst werden. Um zu lernen, was für Anpassungsmöglichkeiten bestehen und welche Software dabei helfen könnte, hat er das SEC kontaktiert. Gemeinsam mit einem Gastronomie-Experten aus Kloten analysierte und optimierte er mit seinem Team die Produktionsprozesse.

Im vergangenen März wurde Felix Kaufmann vom SEC angefragt, ob er einen Beratungseinsatz bei einem Catering-Unternehmen in Georgien leisten möchte. Er hatte sich erst kurz zuvor beim SEC angemeldet und war freudig überrascht, so schnell einen Einsatz leisten zu können.

Der Kunde, das Catering-Unternehmen Delicato, verarbeitet zurzeit 20-30 Bestellungen pro Tag und möchte sein Bestellvolumen massiv vergrössern. Diese Ambitionen werden jedoch von den internen Prozessen gebremst: Bisher werden alle Bestellungen telefonisch entgegengenommen und dann mündlich oder zu Fuss mit Notizzetteln in die verschiedenen Abteilungen wie die Küche oder die Verpackung gebracht. Die Geschäftsleitung ist sich bewusst, dass Wachstum dadurch nicht möglich ist. Felix Kaufmann bringt mit seiner langjährigen Erfahrung das nötige Wissen mit, um den Prozess effizienter zu gestalten.

Gemeinsam mit dem Team zu effizienteren Arbeitsabläufen
Nach seiner Ankunft hat Felix Kaufmann erst einmal das Team bei der Arbeit beobachtet. Danach hat er das ganze Team zu einem Workshop eingeladen, um gemeinsam herauszufinden, wie die Prozesse und die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Abteilungen optimiert werden können. Erst stiess er auf Widerstand, aber bereits nach drei Tagen hat das Team festgestellt, dass Felix‘ kleine Änderungen im Arbeitsprozess die täglichen Aufgaben erleichtern. Dadurch schauten die Mitarbeitenden mit einem kritischen Blick auf ihr Vorgehen, entdeckten Möglichkeiten zum Zeit sparen und machten zahlreiche Vorschläge, wie ihre Arbeit und damit der Produktionsprozess effizienter gestaltet werden könnte. Um nur ein Beispiel zu nennen: Die Kuriere parkierten ihre Autos bisher immer mit der Motorhaube zum Gebäude und die Lieferung musste erst ums Auto herumgetragen werden. Neu parkieren die Autos mit dem Kofferraum zum Gebäude, wodurch Zeit beim Einladen gespart werden kann. Zudem haken die Kuriere eingeladene Produkte auf einer Liste ab, so konnte die Fehlerquelle bei Bestellungen massiv gesenkt werden.

Mit zahlreichen dieser kleinen Änderungen konnte sehr viel Zeit eingespart werden, die bisher bei der strukturierten Planung des Tagesgeschäfts gefehlt hat: Während vor dem Einsatz von 8.00 bis 20.00 Uhr an der Produktion und Auslieferung gearbeitet worden ist, führten die Änderungen dazu, dass das Team ab 15.00 Uhr Zeit für das Planen des Folgetags sowie für die Vorbereitungen der anfallenden Lieferungen hat. Dies hat neben einer höheren Qualität auch dazu geführt, dass das Unternehmen heute mehr Bestellungen annehmen kann.

Zum Kunden:
Delicato ist ein Catering-Unternehmen aus Tiflis, Georgien, das 2005 gegründet wurde. Geschäftsführer Davit Zaqaraia führt ein Team von fast 40 Mitarbeitenden.

Das Unternehmen ist spezialisiert auf Familienfeste, Kantinenmanagement, Geschäftsevents sowie Café- und Lunchpakete für Unternehmen.

Davit Zaqaraias Wunsch war es, durch die Beratung von Felix Kaufmann mit weniger Aufwand bessere Ergebnisse zu erzielen. Nach dem Einsatz freut er sich sehr über das Resultat. – Der einzige Wehmutstropfen aus seiner Sicht: Der Einsatz war viel zu kurz. Auch SEC-Experte Felix Kaufmann ist der Ansicht, dass sie mit etwas mehr Zeit noch viel hätten erreichen können.

Interview mit SEC-Experte Felix Kaufmann

Wie beurteilen Sie die erzielten Ergebnisse im Allgemeinen?
Ich legte den Fokus darauf, die Kaizen-Arbeitsphilosophie näher zu bringen, um die Mitarbeitenden darin zu schulen, ihre Arbeitsweise stets kritisch zu hinterfragen bzw. sich verbessern zu wollen. Dank dieser kontinuierlichen Optimierung wird sich dies in der Qualität, in der Mitarbeitenden-Motivation und im Erfolg widerspiegeln.

Es erstaunte mich zu Beginn, wie offen sich die Mitarbeitenden gegenüber diesem Denken zeigten. In kleinen Schritten probierten sie, die Idee zu verstehen und umzusetzen. Dabei brachten sie mir eine aufrichtige Wertschätzung entgegen, was mich sehr freute.

Was hat Sie in diesem Beratungseinsatz am meisten beeindruckt?
Das Team hat rasch realisiert, dass diese Philosophie hilft – sowohl ihnen persönlich bei der Arbeit als auch dem Unternehmen. Wie bereits oben angedeutet, hat mich am meisten beeindruckt, wie sich alle Mitarbeitenden offen gegenüber dieser Denkweise zeigten. Innert kurzer Zeit fanden sie Ideen und Ansätze, ihre Arbeitsweise zu verbessern. Diese Ansätze haben sie über die Zeit zu Lösungen entwickelt, welche ihre Arbeit substanziell verbessern.

Was hat Sie überrascht resp. was hat nicht so funktioniert wie erwartet?
Mich haben die langen Arbeitszeiten sowie die Sechstagewoche überrascht. Trotzdem schienen die Mitarbeitenden gut gelaunt zu sein. Die Sprachbarriere gestaltete sich manchmal schwieriger als erwartet. Trotzdem waren alle Beteiligten bemüht, Wege zu finden, um sich anderweitig zu verständigen.

Wo sind Sie an Grenzen gestossen?
Ich bin nicht an Grenzen gestossen. Es war eher das Gegenteil der Fall – der Einsatz war kurz und wir hätten noch viel mehr einbringen können.