Im Lapsi Tree Resort in Nepal, einem charmanten Hotel-Restaurant mit Blick auf die majestätischen Himalaya-Berge, wurde das Küchenangebot grundlegend neu konzipiert. Mit Unterstützung eines SEC-Experten entstand ein kulinarisches Konzept, das Tradition und Innovation vereint: eine Nepali-Schweizer-Fusion, die nicht nur den Geschmack trifft, sondern auch die lokale Gemeinschaft stärkt.
Kulinarische Innovation mit sozialem Mehrwert
Das Lapsi Tree Resort ist ein lebendiges Community-Projekt mit 15 engagierten Mitarbeitenden, die durch ihre Herzlichkeit und Teamgeist überzeugen. Die bisherige Speisekarte war mit über 50 internationalen Gerichten überladen – ein Umstand, der zu langen Wartezeiten und fehlender kulinarischer Identität führte.
Konrad Gerster, SEC-Experte und Berater für Gastronomie und Hotellerie, entwickelte gemeinsam mit dem Küchenteam ein neues Menü mit 13 sorgfältig ausgewählten Gerichten – darunter Snacks, Vorspeisen und Hauptgänge – sowie einer Auswahl an Backwaren und frischen Früchten als Dessert. Die Gerichte sind allesamt Nepali-Schweizer-Fusion-Kreationen, die sich klar vom Wettbewerb abheben und effizient vorbereitet werden können. Einige Beispiele aus der neuen Speisekarte sind: „Momo Carrot Soup“ (Vegi-Momo mit Malai-Topping, das am Tisch mit Rüeblisuppe umgossen wird) oder „Farsi Co Pat Capuns“ (Capuns mit getrocknetem Büffelfleisch, mit Kürbisblättern umwickelt und mit Büffelkäse überbacken), „Chauwmein Pizzocherri neri“ (das Puschlaver Gericht mit nepalesischen Buchweizennudeln und Büffelkäse).
Empowerment durch praxisnahes Training
In intensiven Schulungen wurden nicht nur neue Rezepte vermittelt, sondern auch die Qualität und Hygiene in der Küche deutlich verbessert. Die Einführung von 15 Rezepten für süsse und herzhafte Backwaren – darunter Sauerteigbrot, Muffins und Bananenbrot – bereichert das Frühstücksangebot und bildet die Grundlage für ein geplantes Café-Shop-Konzept.
Auch in anderen Bereichen des Resorts entstanden wertvolle Impulse: Von der Zimmerreinigung bis zur Markenpositionierung wurden zahlreiche Verbesserungsvorschläge erarbeitet. Besonders beeindruckt zeigte sich der Experte von der Lernbereitschaft und dem Zusammenhalt des Teams.
Nachhaltige Resultate
Der Einsatz führte zur Entwicklung eines innovativen 5-Gänge-Fusion-Menüs und zur vollständigen Neugestaltung der À-la-Carte-Karte mit kreativen Gerichten, die gemeinsam mit dem Küchenteam erarbeitet wurden. Das Backprogramm wurde erfolgreich eingeführt und durch bereichsübergreifende Optimierungen ergänzt, die zur Stärkung der Marke beitragen.
Die Zusammenarbeit war geprägt von gegenseitigem Respekt und einer offenen, konstruktiven Atmosphäre. Konrad Gerster beschreibt Lapsi Tree als „eine lernende Organisation“ – ein Ort, an dem Innovation und Gemeinschaft Hand in Hand gehen.
Ein Blick in die Zukunft
Die neu gewonnene kulinarische Identität könnte künftig in einem Community-basierten Fine-Dining-Restaurant weiterentwickelt werden – mit positiven Auswirkungen auf die soziale, wirtschaftliche und ökologische Entwicklung der Region. Die Erfahrung hat gezeigt: Innovation braucht Expertise, aber vor allem Leidenschaft und Teamgeist.
„Diese Intervention war eine persönliche Bereicherung und hat mich erneut von der Wirksamkeit unserer Arbeit überzeugt.“ Konrad Gerster, SEC-Experte
Interview mit SEC-Experte Konrad Gerster
Was haben Sie für den Kunden erreicht? Welche Veränderungen sehen Sie schon?
Wir konnten ein, im Vergleich zu den Konkurrenzbetrieben in Nagarkot, eigenständiges Speiseangebot entwickeln, das hoffentlich Gäste auch vermehrt auf das Lapsi Tree Resort aufmerksam macht. Das Küchenteam lernte eine neue Arbeitsweise kennen, bei der es die Gerichte vorproduziert und fertigstellt, bevor die Bestellungen der Gäste eingehen. Diese Methode führt zu deutlich schnelleren Servicezeiten.
Gab es einen besonderen Moment, der Ihnen in Erinnerung bleibt?
Vieles, etwas Einzelnes herauszupicken ist schwierig. Das Schönste ist, dass während meines Aufenthalts ein gemeinsamer Spirit entstand, der uns auch nach meiner Abreise verbindet und im Austausch hält.
Welche Hauptprobleme hatte der Kunde, und wie konnten Sie helfen?
Durch die teilweise fehlende Systematik in der Arbeitsweise, vor allem in der Küche und im Housekeeping, ergaben sich immer wieder kritische Gästekommentierungen, die zukünftig – hoffentlich – seltener werden. Zudem soll zukünftig mit einer schönen Auswahl an Gebäck im geplanten Coffee-Shop der Aufenthalt sprichwörtlich versüsst werden.
Wie haben die Teilnehmenden auf Ihre Tipps reagiert? Was wurde umgesetzt?
Die Mitarbeitenden sind sehr offen und lernbegierig, was die Wissensvermittlung erheblich vereinfachte. Die neue Speisekarte ist umgesetzt, ebenso einiges aus dem Backprogramm. Ich hoffe, dass auch die To-Do-Liste mit den Verbesserungen im gesamten Betrieb umgesetzt wird.
Wie wird Ihr Einsatz dem Kunden in Zukunft helfen?
Ich bin überzeugt, dass das Lapsi Tree Resort durch den Einsatz neuer Massnahmen seine Alleinstellungsmerkmale gestärkt und das Qualitätsverständnis verbessert hat.
Gab es eine Begegnung oder eine Geschichte, die Sie besonders berührt hat?
Wir bereiteten das 5-Gang-Fusion-Menü zweimal für ein Degustationsessen zu. Eine Gruppe bestand aus vier Personen vom Gate College Kathmandu, der einzigen Hotelfachschule in Nepal, die eine Berufsausbildung zum Koch mit staatlichem Fähigkeitsausweis anbietet. Die Gäste lobten die neuen Angebote, die Qualität und die Präsentation. Als Dank lud mich Khem Lakai, der Direktor des Gate College, zu einem eindrucksvollen Rundgang ein. Das Gate College erhält Unterstützung von der EH Lausanne und Hotelleriesuisse.
Welchen Rat würden Sie einem anderen SEC-Experten/einer anderen SEC-Expertin vor einem ähnlichen Einsatz geben?
Seien Sie gut vorbereitet, reisen Sie mit Leidenschaft und Expertenwissen. Vor Ort agieren Sie nicht als Lehrer, sondern als Coach und Begleiter. Erleben Sie ein fremdes Land als Besucher – eine Erfahrung, die jedes Mal bereichert.


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